Logistische Prozesse dank HERBIE automatisieren

WiWi Gründungsgeschichten
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Herbie im Einsatz
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Marcel Meckes
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Herbie

Unternehmen einen schnellen und kosteneffizienten Einstieg in die Transportautomatisierung zu ermöglichen“ – das ist das Ziel von Carrybots. Marcel Meckes hat gerade sein Masterstudium an der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen und ist zusammen mit Dr. Thomas Stoll Geschäftsführer bei der Carrybots GmbH. Wir wollten mehr darüber erfahren, wie Logistikprozesse optimiert werden können und welche weiteren Ziele das junge Unternehmen hat.

  • Herr Meckes, was steckt hinter der Idee von carrybots?

Die Carrybots GmbH stellt fahrerlose Transportsysteme (FTS) her. Das sind quasi kleine mobile Roboter, die Ware automatisiert von A nach B transportieren. Dabei sind wir auf den innerbetrieblichen Transport von Kleinladungsträgern spezialisiert. Mit unserem FTS HERBIE lassen sich bspw. Pakete mit einem Gesamtgewicht von bis zu 50 kg und einer Größe von 60-80 cm von A nach B transportieren.

Was uns im Vergleich zu anderen FTS ausmacht? Geringere Kosten und eine unkomplizierte Inbetriebnahme des Systems. Preislich liegen wir weit unter dem Marktdurchschnitt der Konkurrenz. Das schaffen wir hauptsächlich durch die Standardisierung und Spezialisierung unserer Produkte auf bestimmte Anwendungsbereiche. Aktuell liegt unser Fokus auf dem Transport von Kleinladungsträgern. Mittelfristig planen wir unter Beibehaltung attraktiver Produktkosten unser Portfolio in höhere Gewichtsbereiche auszuweiten.

  • Können Sie uns einen kurzen Überblick über die Gründungsgeschichte von Carrybots geben?

Carrybots wurde im März 2021 als ein Joint Venture der flexlog GmbH und der Schubert Business Development GmbH gegründet. Die Idee einer kleinen und günstigen FTS Lösung hatte Dr. Thomas Stoll, Gründer der flexlog GmbH bereits vor ein paar Jahren. Im Rahmen von verschiedenen Forschungsprojekten wurden erste Ideen dann auch in die Praxis umgesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am KIT und der Gebhardt Fördertechnik GmbH wurde 2018 der erste Prototyp von HERBIE – unserer FTS Lösung gebaut. Seitdem arbeiten wir an der Markteinführung des Produktes und konnten durch die Unterstützung passender Investoren im März 2021 die Carrybots GmbH aus der flexlog GmbH ausgründen.

  • Was sind Ihre Aufgaben bei Carrybots?

Ende 2019 bin ich als Produktmanager bei der flexlog GmbH gestartet und war dafür verantwortlich das Projekt HERBIE und die dafür geplante Ausgründung voranzutreiben. Durch meine Gründererfahrung mit „Goldzünglein“, meinen wirtschaftswissenschaftlichen Studienhintergrund und meine Berufserfahrung als Softwareentwickler finde ich es sehr spannend nun an einer technischen Innovation mitzuarbeiten und gleichzeitig meinem Gründerwillen nachgehen zu können.

Seit März 2021 bin ich zusammen mit Thomas Stoll Geschäftsführer bei der Carrybots GmbH und verantworte die Bereiche Vertrieb und Marketing. Die Arbeit ist sehr facettenreich und reicht von technischen Detailfragen bis hin zu strategischen Geschäftsentscheidungen. Neben meiner Geschäftsführertätigkeit habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit außerdem einen Online-Konfigurator entwickelt, der auf Basis von nutzungsorientierten Eingabewerten eine technische Lösung für ein FTS ermittelt. Mit ein paar Angaben und Klicks können Unternehmen unkompliziert und schnell ein unverbindliches Angebot bei uns anfragen – auch damit wollen wir Einstiegshürden für unsere Kunden im Bereich FTS herabsetzen.

  • Mit Ihrem Produkt „HERBIE“ stehen Sie kurz vor der Markteinführung. Im Oktober 2021 werden die ersten Produkte in Betrieb genommen - welche sind weitere große Schritte?

Nach der ersten Inbetriebnahme unserer Produkte werden wir verstärkt in den Vertrieb gehen und das System skalieren. Langfristig möchten wir auch Lösungen schaffen, um größere und schwerere Produkte mit unserer FTS Anwendung transportieren zu können. Automatisierung ist in der Produktion und Logistik ein großer Wettbewerbsfaktor und daher für Unternehmen in dieser Branche auf lange Sicht unumgänglich. Wir werden bei unseren nächsten Schritten weiterhin das Ziel verfolgen, Lösungen zu entwickeln, die sich durch eine einfache Implementierung und ein sehr gutes Preis-Leistung Verhältnis auszeichnen, um Einstiegshürden von FTS – vor allem für KMUs, möglichst gering zu halten.

  • Sie haben zwar erst vor kurzem Ihr Wirtschaftsingenieurwesen Studium an der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften beendet - woran denken Sie dennoch gerne zurück?

Der Zusammenhalt unter den WiWis am KIT ist sehr gut. Gerne denke ich an das gemeinsame Lernen in der Bibliothek und auch die Pausen zwischendurch zurück!  Auch die Flexibilität, die mir das Studium geboten hat, ist definitiv ein Vorteil eines Studiums an der Uni, da dies das perfekte Milieu für Gründungen bietet, nebenher zu arbeiten oder spannende Praktika zu machen. Natürlich kam auch das typische Studentenleben mit regelmäßigen Studentenparties und dem typischen WG-Leben nicht zu kurz. Auch das habe ich sehr genossen.

Auf Inhalte meines Studiums greife ich in meinem Arbeitsalltag auch immer wieder zurück. Als Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsingenieur ist man fachlich sehr breit aufgestellt, was vor allem im Bereich Unternehmertum von Vorteil ist.

 

Vielen Dank für das Gespräch Herr Meckes, wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung der Carrybots GmbH.

 

Über Carrybots:

Die Carrybots GmbH ist ein deutscher Hersteller von fahrerlosen Transportsystemen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Unternehmen durch den Einsatz von fahrerlosen Transportfahrzeugen einen möglichst einfachen und kosteneffizienten Einstieg in die Transportautomatisierung zu ermöglichen. Unsere Philosophie ist es, durch Innovation, Standardisierung und Spezialisierung unseren Kunden zu minimalen Kosten das Maximum an Mehrwert zu bieten.

https://www.carrybots.de/de

 

Mehr über den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen:  https://www.wiwi.kit.edu/studienProgWiIng.php