Wie IBM mit der Quantentechnologie die Zukunft erforscht – Einweihung des ersten leistungsfähigen Quantenrechners in Europa
Unserer Gesellschaft steht immer größeren Herausforderungen gegenüber. Das erfordert neue Technologien und Lösungsansätze. Quantenrechner können in naher Zukunft eine wichtige Rolle dabei spielen, bislang nicht lösbare Problemstellungen effizient zu lösen. IBM forscht intensiv im Bereich der Quanten Computer und plant in diesem Jahr einen quantenbasierten Prozessor vorzustellen der 127 Qubits umfasst.
Quantencomputer verarbeiten Informationen mit sogenannten Qubits, die anders als Bits des klassischen Rechners, alle Kombinationen von Nullen und Einsen gleichzeitig darstellen können. Quantencomputer können demnach Informationen viel schneller verarbeiten als heutige Rechner und Supercomputer. Aufgrund ihrer Funktionsweise sind Quantencomputer daher besonders gut geeignet, um Stoffe zu simulieren oder Optimierungsprobleme zu lösen.
In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung wichtige Meilensteine erreicht. IBM ist Anfang 2021 den nächsten Schritt gegangen, um die Quantentechnologie in Zukunft im gesellschaftlichen und kommerziellen Bereich einsetzen zu können. In Zusammenarbeit mit der Frauenhofer-Gesellschaft wird bei IBM in Ehingen am 15. Juni der erste leistungsfähige Quantenrechner Europas eingeweiht. Interessierte Teilnehmer können sich unter http://ibm.biz/QuantumLaunch registrieren und „live“ bei einem Stück Computergeschichte dabei sein. Verbunden mit diesem Meilenstein wird das „Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg“ aufgebaut
Der Quantencomputer IBM Q System One, als offene Forschungsplattform bildet dabei den Mittelpunkt. In der IBM Quantentechnologie Roadmap, ist für 2023 die Veröffentlichung eines Prozessor namens Condor geplant, der mit 1121 Qubits verfügbar sein wird. Dies verdeutlicht, dass die Technologie an verschiedenen Stellen vorangetrieben wird.
Dr. Martin Mähler, Manager University Relations bei IBM, verrät, warum sich Studierende mit Quantentechnologie beschäftigen sollten, auch wenn das Thema in der Wirtschaftsinformatik noch weitgehend unbekannt ist:
„Quantum Computing erscheint den meisten Menschen erst einmal sperrig, da konkrete Anwendungen und Vorteile in den Bereichen, in denen heute die klassische IT ihre Stärken ausspielt, nicht kurzfristig realisierbar sind. Die Dynamik im Bereich der Hardware von Quantencomputern zeigt jedenfalls eine Menge Momentum, das dem bei KI vor einigen Jahren in nichts nachsteht. Es legt Studierenden – und Dozenten – in vielen Studiengängen, in denen IT eine Rolle spielt, nahe, sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen. Studierende, die heute Qiskit und Python lernen, zentrale Sprachen für die Programmierung von Quantenalgorithmen, dürften davon noch längere Zeit profitieren.“
Um Quantentechnologie anzuwenden, muss man kein theoretischer Physiker sein. Mähler führt das Beispiel der 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI), die im September 2020 stattfand, an. Im Rahmen der ‘Digital Innovation Challenge’ arbeitete das Gewinnerteam von Studierenden an der die IBM Aufgabe ‘Quantum Computing mit Qiskit’ und programmierte in kurzer Zeit ein Spiel für einen Quantenrechner. Das verdeutlicht, wie gleichsam spielerisch ein Zugang zu der Technologie geschafft werden kann.
Wer mehr über Quantencomputing erfahren und die Technologie ausprobieren und erlernen möchte, sollte unbedingt im „IBM Quantum Lab“ vorbeischauen. Über die Cloud können sich registrierte Nutzer mit einem echten Quantensystem verbinden und erste Algorithmen und Experimente durchführen, Tutorials erkunden oder sich mit der stetig wachsenden Community austauschen.
IBM ist noch längst nicht am Ende der Reise der Quantentechnologie angekommen und es bleibt spannend, weitere Entwicklungen zu verfolgen.
Kontakt zu IBM:
Dr. Martin Mähler |Manager University Relations | maehler@de.ibm.com |ibm.com/academic
Partnernetzwerk KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
IBM ist als Fakultätspartner Mitglied im Partnernetzwerk der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Studierende haben bei Veranstaltungen, Workshops oder Exkursionen in Kontakt mit IBM zu treten sowie Einblicke in den Unternehmensalltag zu erhalten. Weitere Informationen über das Partnernetzwerk erhalten Sie hier.